Notrufnummern, Gebührenvorrat, Akku voll? Ortung

 

Viele Satellitentelefone werden "nur für den Notfall" mitgenommen, wenn der Notfall eintritt ist gerade der Akku leer, der Gebührenvorrat erschöpft, die SIM-Karte abgelaufen, keine Notrufnummer bei der Hand oder keiner da, der sich mit dem Telefon auskennt. Ein Satellitentelefon sieht ähnlich aus wie ein größeres GSM-Handy, ist aber etwas anderes!

Der Umgang mit dem Thuraya muss vor der Abreise geübt sein!

Es gilt also Vorsorge zu treffen:

  1. Ist der Akku geladen? 
    Die Standzeit der Akkus von Satellitentelefonen ist nicht mit derjenigen von GSM/UMTS-Handys zu vergleichen. Wenn es ganztägig betriebsbereit gehalten wird, benutzt oder erprobt wird, so ist es vorsichtshalber täglich zu laden. Im Lieferumfang des Telefons ist ein Ladeteil für Netzspannung enthalten, ich empfehle dringend ein Autoladegerät 12/24V mit zu führen. Wer längere Unternehmungen abseits von Netzspannung und Fahrzeugen hat ist gut beraten einen Zusatz-Akku, ggf. auch ein Solarladegerät oder Kurbel-Ladegerät mitzuführen.
  2. Ist die SIM-Karte noch gültig und der Gebührenvorrat ausreichend?
    Um das festzustellen wählt man die Kurzwahl "151". Es kommt eine englischsprachige Ansage. Diese Kurzwahlnummer sollte man in das Rufnummernverzeichnis des Telefons einspeichern um sie immer parat zu haben.
  3. Ist der Nachschub an Gebührenvorrat gesichert?
    Also "Prepaidcode" zum Nachladen mitführen und z.B. im Telefonbuch des Geräts speichern um sie immer parat zu haben. Nach der Reise darauf achten den Prepaidcode vor Ablauf auf die SIM zu laden und vor der nächsten Reise wieder einen neuen Code zu erwerben. Auch ein Heimatkontakt, der einem die Codenummern von nachgekauften Prepaidcodes per SMS schickt, ist hilfreich. Jeder kann aus dem Internet eine kostenlose SMS an jedes THURAYA-Telefon schicken. Das ist die Methode um sicher zu gehen, dass die SMS auch ankommt.
  4. Aufladecode 7 Tage die Woche, 24h/Tag online anfordern. Dazu ist kein Postversand nötig. Der Code wird per Kreditkarte bezahlt und per E-Mail übermittelt. Er kann per SMS aus dem Internet (siehe Punkt 3.) an das Thuraya verschickt werden, auch wenn der Gebührenvorrat der SIM verbraucht ist.
  5. Rückruf anfordern wenn der Gebührenvorrat erschöpft ist.
  6. Hat jemand daheim die THURAYA-Nummer und Instruktionen?
    In der Heimat sollte man nicht nur die Thuraya-Telefonnummer hinterlassen, sondern auch Instruktionen wann und wie anzurufen ist. Der THURAYA-Nummer 0088216.... sollte eine Netzvorwahl vorangestellt werden die zu weit günstigerer Abrechnung führt als bei Wahl direkt aus dem Netz der Deutschen Telekom. Geeignete Netzkennzahlen findet man unter www.teltarif.de im Internet (Land: Thuraya). Man sollte die Tageszeit in Deutschland hinterlassen zu der man am ehesten erreicht werden kann. Das sind z.B. die Morgen- und Abendstunden am Reiseziel. Die Zeitverschiebung ist einzurechnen. Der Anrufer sollte aufgefordert werden es sehr lange läuten zu lassen. Kommt kein Kontakt zustande, so sollte er ggf. per SMS aus dem Internet um Rückruf bitten.
  7. Hat der Heimatkontakt Instruktionen darüber worauf beim Empfang von E-Mails zu achten ist, die vom Thuraya Satellitentelefon kommen? Die E-Mail landet evtl. im Spam-Ordner, weil sie ohne "Betreff" eintrifft. Es erscheint ein merkwürdiger E-Mail-Absender, nämlich die Telefonnummer des Thuraya-Benutzers mit Anhang: z.B. 88216NrAbsender.smsm@thuraya.com. Der Heimatkontakt muss also seinen Spam-Ordner regelmäßig durchsehen, besser noch diesen E-Mail-Absender als "sicheren Absender" im Outlook registerieren.
  8. Unterwegs alle 2-3 Tage das Telefon für 1 Stunde auf den Satelliten einloggen.
    Gesendete SMS werden nicht auf Dauer vom Netzbetreiber gespeichert. Die Abstände zwischen Zustellversuchen werden automatisch laufend verlängert, bis die SMS wegen Unzustellbarkeit gelöscht wird. Also das Telefon spätestens alle 3 Tage für 1 Stunde auf den Satelliten eingeloggt lassen um neue SMS zu empfangen.
  9. Alte SMS rechtzeitig löschen.
    Damit wichtige neuere SMS zugestellt werden können müssen veraltete SMS rechtzeitig gelöscht werden. Besonders peinlich, wenn angeforderte Codenummern zum Nachladen des Gebührenvorrats wegen vollem SMS-Speicher nicht ankommen können.
  10. Ist das Telefon vor unberechtigter Benutzung geschützt?
    Also auf PIN-Code auf "On" einstellen und PIN sicher verwahren.
  11. Ist die eigene Telefonnummer bei der Hand?
    In das Rufnummernverzeichnis als "Eigene Rufnummer" einspeichern. +88216xxxx
  12. Was ist der "Hach Key" (Häschkii)?
    Damit  wird das # - Zeichen bezeichnet, das z.B. nach Eingabe der Codenummer zum Nachladen von Gebühreneinheiten  zu verwenden ist.
  13. Ist die für SMS nötige "Service Center"-Nummer korrekt eingegeben?
    Bei THURAYA Satellitentelefon der neuen Generationen ist sie für die Verwendung von THURAYA SIM-Karten bereits voreingestellt, sie lautet 00882161900000
    Bei Verwendung einer anderen SIM-Karte ist die Service Centre-Nummer dessen Netzbetreibers einzugeben. 
  14. Ist das Handbuch zur Hand?
    Im Lieferumfang des Telefons ist eine CD-ROM, die u.a. das Handbuch in Deutsch aufweist. Das englische Hanbdbuch liegt der Lieferung bei, das deutsche Handbuch sollte man sich ggf. von der CD ausdrucken. 
  15. Ist eine THURAYA - Notrufnummer bekannt?
    Vom Satellitentelefon können reguläre Rufnummern (immer mit Ländervorwahl) in terrestrischen Netzen angerufen werden, nicht aber nationale Notruf- und Servicekurzwahlnummern.
  16. Ist das Nehmen der GPS-Position und Übermittlung per SMS erprobt?
    Eine extrem interessante Funktion der THURAYA Satellitentelefone. Das Telefon selbst nimmt ohnehin die aktuelle GPS-Position und es ist mit wenigen Klicks ganz einfach sie an einen Empfänger auf ein Handy zu übermitteln. Es ist aber vor der Reise zu erproben, ob THURAYA und der Netzbetreiber des angewählten Handys einen Roamingvertrag für SMS haben. Das ist meistens, aber nicht immer der Fall. Die Tatsache, dass man von THURAYA auf ein Handy telefonieren kann heißt nicht zwangsläufig, dass auch SMS in eine oder beide Richtungen durchgehen. Wenn das nicht geht, so kann man die GPS-Position notieren und dann als SMS vom Thuraya auf eine beliebige E-Mail-Adresse schicken..
  17. Rufnummer der Deutschen Botschaft des besuchten Landes abspeichern.
    Unter www.auswaertiges-amt.de findet man die Telefonnummern der Deutschen Botschaften. Große Botschaften haben sogar eine eigene Notrufnummer, die 24h/Tag erreichbar ist. Die Nummer des betreffenden Landes ermitteln und im Rufnummernverzeichnis des Telefons abspeichern.
  18. Notrufnummer des Auswärtigen Amts für deutsche Staatsbürger
    Unter der Telefonnummer +49 30 5000 2000 ist das Auswärtige Amt bei Notfällen deutscher Staatsangehöriger im Ausland rund um die Uhr erreichbar. Anrufer werden bei Wahl dieser Nummer und Aussprechen des Wortes "Notfall" sofort automatisch mit einem Mitarbeiter des Bürgerservice, außerhalb der Dienstzeit mit einem Beamten vom Dienst im Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts verbunden.
    Diese Nummer unbedingt in das Rufnummernverzeichnis des Telefons eingeben.
  19. Notrufnummer des ADAC: 
    ADAC-München, 24-Std-Service, +49 89-222222.
  20. Notrufnummer zum Sperren von Kreditkarten: +49-3040504050
    Weitere Info dazu unter: www.sperr-notruf.de
  21. Telefon vor Wasser und Stoß gesichert?
    Das Thuraya XT-Satellitentelefon ist spritzwasserdicht und stoßfest. Die anderen Thuraya Satellitentelefone sind, wie GSM-Handys, nicht wasserfest und nicht "unkaputtbar". Ich empfehle deshalb das Telefon in einer stabilen Schnappdeckel-Butterdose aus dem Supermarkt zu transportieren und aufzubewahren. In einer zweiten solchen Dose könnte das Handbuch, Zweit-Akku, Ladeteile, Kopfhörer und Datenkabel untergebracht werden.
  22. Alle für die Tour notwendigen Funktionen, insbesondere die Notruffunktionen, müssen vor der Reise erprobt und geübt sein!

bergsteiger

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